Amanda Gormans „The Hill We Climb“ wurde umgehend wieder auf das Nachtkastel gelegt. Die Dame wirkte beruhigt.

Dürfen wir uns ein wenig umschauen? Fragte die Poesie.

Sicher, na klar, aber nicht wundern, sagte die Dame: Es ist nicht gesaugt und nicht gewischt! Seit ich in der Bücherei eingeschrieben bin, bin ich im Haushalt etwas nachlässig geworden. Ich denke mir aber, ein paar Staubflusen mehr, das ist doch wirklich kein Weltuntergang. Und dafür hab ich schon fast alle Bücher von Margaret Atwood durch! Außerdem hat es den positiven Effekt, dass nun mein Mann ab und zu ein wenig zu putzen beginnt…

Uns stört kein Staub und kein Schmutz, winkte die Poesie ab und spazierte mit Euphoria durch die Räume.

Nichts schien ungewöhnlich oder verdächtig zu sein. Euphoria und die Poesie standen bereits wieder in der Haustür, um sich zu verabschieden, als aus der Garage nebenan ein lautes Fluchen und Wutschnauben drang.

Das ist mein Mann, beschwichtigte die Dame des Hauses zuerst. Der ärgert sich sicher nur wieder über eine festsitzende Schraube an seinem alten Moped.

Doch sie hatte den Satz kaum beendet, da drang ein gellender Schrei aus der Garage. Es war kein Schmerzensschrei, der von einer Verletzung herrührte. Es war definitiv ein Schrei des blanken Entsetzens.

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