Ein glühender Verehrer der Poesie steht unter unserem Fenster und klampft auf seiner Gitarre ein Lied: Du zartestes unter allen Wesen, du liebreizendes Geschöpf, sage JA zu mir und ich will dich beherbergen, versorgen und auf Händen tragen, ein Leben lang…

Die Poesie zögert nicht lange: Das Wort JA darf keinesfalls das Wort des Tages sein, sonst ist mein Leben vorbei, sagt sie. Und außerdem habe ich eine Herberge, kann mich selbst versorgen und gehe lieber auf meinen eigenen Beinen, als mich tragen zu lassen.

Die Poesie zündet schnell noch ein paar Kerzen an und geht dann, am verdutzten Verehrer vorbei, zum Katalogisieren in die Bücherei. Es ist der Tag des feierlichen NEIN.

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