Wir trinken unseren Kaffee in der Wiener U6. Die Waggons sind gestopft voll, wir trinken unseren Kaffee dicht zusammengedrängt im Stehen, es ist heiß und es riecht nach Leberkäse, Schweiß und Patchouli.

Wenn ich bis Floridsdorf nicht in Ohnmacht falle, ist dies ein geglückter Tag, sagt die Poesie.

Sie fällt nicht in Ohnmacht. In Floridsdorf steigen wir aus und holen tief Luft. Die Poesie schreibt eine Postkarte an Peter Handke: Du brauchst es nicht weiter zu versuchen, solange Du nicht U6 gefahren bist.*

*Peter Handke: Versuch über den geglückten Tag. Suhrkamp Verlag, 1992. Kann man lesen. Oder auch nicht. Oder man kann gleich öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Oder heute zwischen 15 und 19 Uhr die Bücherei Kirchstetten besuchen (zu Fuß erreichbar, ganz ohne U-Bahn). Schon ist der Tag geglückt.

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