Vor unseren Füßen streckt Wien sich aus. Wir trinken Kaffee auf dem Hungerberg. Wien wächst minütlich. Unsere Mägen knurren, aber nicht, weil sie nach Essen verlangen, sondern nach den Gassen da unten, die immer länger werden und immer verworrener. Schon scheinen es wieder mehr geworden zu sein. Den Zentralfriedhof können wir von hier aus nicht sehen. Nur ein Rauschen und Säuseln hören wir. Die Donau ist nicht aufzuhalten und fließt mit ihren Geschichten davon, wenn wir uns nicht beeilen. Heißer Dunst hängt über allem, er wird dichter.
Schnell runter jetzt ins Getümmel und jeden Pflasterstein umgedreht, ruft die Poesie und kitzelt mich mit einer Weinranke im Nacken.
Vom Hungerberg aus kann man viele erste Schritte machen, die Weinranken weisen den Weg, in den Dunst hinein, ohne Google Maps.
für A. K.