Eine Schnecke sitzt vor mir auf dem Tisch. Das heißt, nur ein Schneckenhaus liegt da, darin kauert die Poesie.

Lass mich in Ruhe, ich muss nachdenken, ruft sie.

Das Schneckenhaus setzt sich langsam in Bewegung und ist bald schon vom Tisch und fort. Eine dünne Schleimspur bleibt zurück. Ich bin beeindruckt. Den Schleim hätte ich der Poesie nicht zugetraut. Die Spur glänzt in der Morgensonne. Sie verläuft nicht gerade. Sie verläuft in Schreibschrift. Etwas krakelig, aber doch lesbar steht da: Abschweifung.

(Anregungen zu Abschweifungen aller Art gibt es in der Bücherei Kirchstetten, heute geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Schneckenhäuser zum Sofortbezug gibt es dort auch.)

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