Die Fußballschuhe der Poesie sind geschnürt. Schießen wird sie nicht, schon gar nicht auf ein Tor. Und schon gar keinen Ball.

Es gibt doch Interessanteres mit den Füßen vor sich herzuschieben, sagt die Poesie. Klösse, die sonst im Hals stecken bleiben, Magengeschwüre, Steine, die einem in den Weg gelegt werden, rohe Eier, auf denen man manchmal geht. Und die gilt es nicht wegzuschießen. Die gilt es geschickt zu bewegen, mit Leichtigkeit, und sicher nicht auf ein Ziel zu.

Die Poesie dribbelt über den Rasen, der ihr viel zu gepflegt ist, sie lässt unauffällig ein paar Samen fallen, dribbelt weiter, mühelos, tänzelnd fast, an den Toren vorbei, die plötzlich zu absurden Gestellen werden, mit Netzen bespannt.

Wer möchte darin etwas versenken, und wofür, doch wohl nur für den Jubel, sagt die Poesie.

Der laute Jubel ist nicht ihre Sache. Ihre Sache ist das Dribbeln, quer über das Spielfeld, über die Seitenstreifen hinweg, ins Aus, und noch weiter.

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