Väterchen Frost ist zu Besuch. Die Poesie hat es eingeladen, um ihm die Leviten zu lesen, und garantiert nicht in Versen. Was fällt Dir ein, schimpft die Poesie, und: Wir brauchen Marillen. Marillen, Marillen. Verstehst Du das?

Väterchen Frost ist kleinlaut, lässt seinen Kaffee eiskalt werden (was zu erwarten war) und wurschtelt verlegen in seinem ungepflegten Bart herum. Kein Wort der Erklärung, keines der Entschuldigung.

Die Poesie holt den Föhn und bläst Väterchen Frost ins ausdruckslose Gesicht. Tropfen beginnen sich zu bilden, Väterchen Frost reißt die Augen auf und beginnt, um Gnade zu flehen. Wir hören es kaum, der Föhn ist so laut. Unter dem Tisch bildet sich bereits eine Lache. Die Poesie schält den Föhn wieder aus. Väterchen Frosts Bart ist schon erstaunlich viel kürzer geworden. Wurschtel lieber an den Blüten draußen herum und hilf gefälligst, sie zu bestäuben, sagt die Poesie.

Väterchen Frost dackelt wortlos hinaus. Die Poesie wird sich hüten, es zukünftig zu besingen. Was für ein Feigling.

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