Wir rühren in der Teigschüssel. Osterpinze soll gebacken werden. Die Poesie pickt die Rosinen aus dem Teig und steckt sie sich in den Mund. Sie spuckt sie gleich wieder aus. Das sind keine Rosinen, ruft sie empört, das sind eiskalte Zahlen und Fakten.

Sie müssen hineingerutscht sein. Wir werden sie nicht los. Die Poesie pickt sie alle einzeln heraus und legt sie nebeneinander auf den Tisch. Ich rühre und knete weiter den Teig, die Poesie schmiedet einen Plan. Wir werden sie einfach hier liegen lassen, sagt sie. Wir werden nicht mehr versuchen, sie zu ändern. Wir werden später unsere ofenwarme Pinze daneben legen, sie aufschneiden und Scheibe für Scheibe dick mit Butter und Marmelade bestreichen. Wir werden genüsslich hineinbeißen. Wir werden die Zahlen und Fakten nicht ignorieren. Wir werden ihnen etwas vorschmatzen, Marmelade wird auf sie hinunterkleckern und Krümel werden sich zwischen ihnen verteilen. Und dann werden wir doch mal sehen, ob sie kalt bleiben, oder ob sie sich nicht doch ein wenig bewegen möchten.

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