Ein Stapel Broschüren liegt auf unserem Tisch. Die Poesie möchte der Gewerkschaft beitreten. Sie weiß aber nicht, welcher. Keiner von denen fühle ich mich zugehörig, seufzt die Poesie. Sie rührt mit einer Anstecknadel des Gewerkschaftsbundes in ihrem Kaffee, bis er kalt ist. Ich koche ihr einen heißen Espresso. Sie nimmt einen Schluck, da beginnen ihre Augen zu leuchten. Ich werde eine neue Gewerkschaft gründen, sagt die Poesie. Sie schiebt die Broschüren weg, nimmt Stift und Papier und beginnt, eine eigene Broschüre zu schreiben. Ich wundere mich nicht, als ich später sehe, dass diese Broschüre ausschließlich Noten enthält. Eine eigene Anstecknadel ist für die Gewerkschaft der Poesie nicht vorgesehen. Dafür aber ein Chor. Die erste Probe wird noch heute stattfinden. In der neuen Gewerkschaftszentrale: Bücherei.

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